Meine wichtigkeit des haushalts ist die krümmung der gabel die stimmt oder nicht stimmt so wird aus a ein b und alle folgenden töne gehen schief zur gabel fällt mir noch ein das stück blumenkohl in der vase mit schleierkraut oder neulich in dem haus sah ich den aufgehängten satz baumeln wir sollten alle gutes tun „ein jeder mit der gabel die er empfangen hat“ und mir nichts anderes gegeben steche ich ins papier

Glaubt nicht mir wär lustig zumute nur ist ein solcher unsinn im leben das lässt sich mit keinem besteck beschreiben und verdauen schon gar nicht das kommt jedoch in der küche noch eher als in der straßenbahn oder im ballhaus oder in der wissenschaft das kommt zum fenster wie eine staubflocke unters bett plötzlich ist in allen töpfen musik und den rest entleere ich in blaues steingut

Solche zustände sind nicht nützlich verdienen kein geld und ziehen die kinder nicht groß auch nicht angenehm vielleicht dauernd aber immer heimlich denn wer mich so sitzen sieht mit der gabel am kopf weiß noch lange nichts vom feuerzeug

Es brennt das kleid es brennt das haar es brennt das ganze kind sogar oje jetzt muss ich das fenster schließen aber es schmilzt schon mein kopf zu spät zu spät die küche ist ein saugnapf für längst verlorenes und kindheitsbruch

Das liegt am schwarzen tisch und all den gerüchen verwürztes essen gestürztes blut gut gut bunt ist die nessel auf dem fensterbrett und welk sind mir die arme blutarme arme hängen unfassbar denn alles steigt zu boden

Sprengt die fesseln frauen ein bisschen bohnerwachs waschbenzin essig und öl nicht vergessen das salz der erde mach den deckel zu 's ist blut im schuh

Samstagnachmittag und zu guter letzt fliege ich in die luft und lande und gehe hin und schreibe an die hauswand mit kreide denn ich bin altmodisch schreibe ich mit kreide noch so was aus der kinderzeit an die hauswand „wer das liest ist doof“ schreibe ich mit kreide, ha!

aus „Nahe dem wortwendekreis“, Hain-Verlag, Rudolstadt, 1997